M/S Norway (1961)
 
Stand: 04.08.2023 - © by Ingo Josten
 
Schiffe in Hamburg
 
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Technische Daten Lebenslauf Bilder
Schiffstyp: Passagier-, Kreuzfahrtschiff (vor Umbau: Linienschiff im Transatlantikdienst)
Heimathafen, Flagge: Nassau, Bahamas (1962 - 1979: Le Havre, Frankreich; 1979 - 1987: Oslo, Norwegen)
Ex-Namen: NORWAY (1998 - 2006), FRANCE (1998), NORWAY (1979 - 1998), FRANCE (- 1979)
Schwesterschiffe: --
Eigner: Norwegian Cruise Line Ltd., Miami. USA
Manager: Genting Cruises Lines, Kuala Lumpur, Malaysia
ISM-Manager: Norwegian Cruise Line Ltd., Miami. USA
IMO-Nummer: 5119143
MMSI-Nummer: --
Rufzeichen: C6CM7(1987 - 2006); LITA (1979 - 1987); FNNR (1962 - 1979)
Klassifikation: (Bureau Veritas - BV) Klasse aufgehoben
Bauwerft: Chantiers de l`Atlantique, St. Nazaire, Frankreich
Baunummer: G19
Baujahr: 1961
Länge: 315,66 m über Alles / 298,28 m zwischen den Loten
Breite: 33,75 m auf Spanten
Tiefgang: 10,70 m
Vermessung (ITC '69): 76.049 BRZ, 45.886 NRZ (vor Umbau 1990: 70.202 BRT; vor Umbau 1984: 66.343 BRT)
Verdrängung: ?
Tragfähigkeit (dwt): 8.260,00 t
Antrieb: Dampfturbinen auf 2 Festpropeller (vor Umbau 1979 auf 4 Festpropeller)
Maschinen:
  • 2 x CEM-Parsons Dampfturbinen
    (vor Umbau 1979: 4 x CEM-Parsons Dampfturbinen)
  • 4 x 6.000 V/2.6000 kW und 2 x 6.000 V/3.000 kW-Hilfsdieselgeneratoren
Generatorleistung: --
Leistung effektiv: 29.420 kW (vor Umbau 1979: 117.647 kW)
Geschwindigkeit: 22,3 kn (vor Umbau 31,0 kn / 35,21 kn max.)
Passagiere: 2.565 Personen (1961 - 1979 2.044 Personen; 1980 - 1990: 1.944 Personen)
Kabinenplätze: 2.565 Betten (1961 - 1979 2.044 Betten; 1980 - 1990: 1.944 Betten)
Besatzung: 875 Crew-Mitglieder (vor Umbau 1980: 1.253 Crew-Mitglieder)
Status: Abgebrochen, verschrottet
 
Technische Daten Lebenslauf Bilder
26. 07. 1956: Vertragsunterzeichnung zum Bau eines neuen Linienschiffes.
07. 10. 1957: Kiellegung.
11. 05. 1960: Stapellauf und Schiffstaufe. Taufpatin ist Yvonne De Gaulle, die Gattin des damaligen Präsidenten der Französischen Republik.
19. 11. 1961: Fertigstellung und Ablieferung an die an die Cie. Générale Transatlantique, Le Havre, Frankreich. In Ablieferungszustand bietet die France
21. 11. 1961: Die France läuft zum ersten Mal ihren Heimathafen Le Havre an.
19. 01. 1962: Findet eine Kreuzfahrt von Le Havre nach Santa Cruz auf Teneriffa mit 1705 Premierengästen statt.
03. 02. 1962: Die France beginnt ihren Liniendienst zwischen Le Havre und New York.
14. 12. 1962: Hochkarätiger Gast an Bord der France: Es wird das Gemälde der Mona Lisa von Le Havre nach New York transportiert, wo eine Ausstellungsreise durch die Vereinigten Staaten geplant ist.
05. 01. 1972 - 10. 04. 1972: Das Schiff machte eine Weltreise.
08. 07. 1974: Es wird angekündigt, das Schiff über den kommenden Herbst aufzuglegen.
11. 09. 1974 - 09. 10. 1974: Als Protest gegen den Beschluss, die France aufzulegen, besetzen die Besatzungsmitglieder das Schiff, das zu dieser Zeit in Le Havre liegt. Die Passagiere durften das Schiff verlassen und wurden von der eingecharterten VIKING III übernommen.
09. 10. 1974: Die France wird in Le Havre aufgelegt.
25. 10. 1974: Das Schiff wird außer Dienst gestellt.
10. 1977: Der aus Saudi-Arabien stammende und in den USA lebende Akkram Ojjeh kauft die France, die weiterhin in Le Havre aufgelegt bleiben wird. Er plant den Einsatz als Museumschiff in Long Beach, Kalifornien, auf dem antike französische Möbel und Kunst gezeigt werden soll. Des Weiteren soll es als Kasino- und Hotelschiff dienen.
25. 06. 1979: Mit dem Verkauf an Klosters R/A aus Oslo, der Betreiber der Norwegian Caribbean Line ist, wird das Schiff in Norway umbenannt.
28. 08. 1979: Der Transatlantikliner wird zur Hapag-Lloyd Werft in Bremerhaven geschleppt, wo die Norway zu einem Kreuzfahrtschiff der Superlative umgebaut werden soll.
Um den hohen Verbrauch von 800 t Schweröl pro Tag zu senken werden zwei der vier Dampfturbinen, die beiden äußeren Propeller samt Antriebswellen und die Hälfte der Kessel ausgebaut. Dadurch verringert sich die Dienstgeschwindigkeit auf 18 kn. Zur Stromgewinnung werden sechs neue Dieselgeneratoren installiert. Die Manövrierfähigkeit wird durch den Einbau von drei Bug- und zwei Heckstrahlrudern signifikant verbessert. Der Komfort wird durch den Einbau einer leistungsfähigen Klimaanlage sowie Farbfernsehern auf den Kabinen erhöht. Auffälligstes Anzeichen des Umbaus war das neugestaltete Pool-Deck mit neuem Außenpool. Das Deck überragte den Schiffsrumpf zu beiden Seiten. Ein weiteres auffälliges Merkmal: Auf dem Vorschiff finden die beiden großen, aus Aluminium gefertigten Tender LITTLE NORWAY I und LITTLE NORWAY II mit einer Kapazität von jeweils bi zu 450 Passagiere fassend, dank einer Klappe am Bug wie ein Landungsboot direkt am Strand anlanden konnten.
24. 04. 1980: Die Werft liefert das Schiff nach Umbau ab.
03. 05. 1980: Nach der Übernahme wird die Norway von König Olaf V in Oslo getauft.
06. 05. 1980: Beginn der zweiten Jungfernreise.
06. 1980: Die Norway startet zu ihrer ersten Kreuzfahrt von Miami aus.
1990: Das Schiff wird für Kloster Cruise, Nassau, Bahamas registriert.
03. 09. 1990 - 02. 10. 1990: Auf der Lloyd Werft in Bremerhaven wird das Schiff erneut umgebaut. Unter anderem erhält das Schiff zwei zusätzliche Decks, die Raum bieten für 135 weitere Suiten und Luxuskabinen.
1993: In Rahmen eines Werftaufenthaltes werden neue SOLAS-Vorgaben zur Verbesserung der Sicherheit für Passagiere umgesetzt.
1996: In Rahmen eines Werftaufenthaltes werden neue SOLAS-Vorgaben zur Verbesserung der Sicherheit für Passagiere umgesetzt.
1997: Überführung an Norwegian Cruise Line (NCL), Nassau, Bahamas.
1998: In Rahmen eines Werftaufenthaltes werden neue SOLAS-Vorgaben zur Verbesserung der Sicherheit für Passagiere umgesetzt und eine neues schiffsweites Sprinklersystem installiert.
02. 05. 1998: Für eine Kreuzfahrt im Mittelmeer mit französischen Gästen wird die Norway inoffiziell in France umbenannt.
05. 1999: Während der letzten regulären Europasaison in Diensten von NCL ereignet sich vor Barcelona ein Brand im Maschinenraum, wobei das erst wenige Wochen zuvor aufwendig renovierte Schiff erheblich beschädigt wurde, so dass ein dreiwöchiger Werftaufenthalt zur Beseitigung der Schäden notwendig wurde.
09. 10. 2000: Der neue Eigner, die malaysische Reederei Star Cruises, die zuvor nach einer erbitterten Übernahmeschlacht die Norwegian Cruise Line übernommen hatte, gibt bekannt, dass die Norway im Anschluss der anstehenden Karibik-Saison die NCL-Flotte verlassen werde und zur Muttergesellschaft nach Asien wechseln solle.
05. 2001: Im Rahmen einer Routineuntersuchung durch die amerikanischen Behörden werden am Leitungssystem der erst drei Jahre alten Sprinkleranlage an den Leitungen über 100 Leckagen entdeckt. Darauf wird die Norway mit einem Auslaufverbot belegt und die nächste Kreuzfahrt muss abgesagt werden. Der Mangel konnte jedoch behoben werden und das Schiff konnte zur darauffolgenden Reise auslaufen.
02. 09. 2001: Die Norway verlässt ihren langjährigen Basishafen Miami um in asiatische Gewässer zu verlegt zu werden.
05. 09. 2001: Im Hafen von New York City kommen neue Passagiere an Bord, um von dort aus auf Gala-Abschiedsreise zu gehen. Allerdings wird diese Reise von den Anschlägen auf das World-Trade-Center überschattet und die Reise wandelte sich in eine stille Trauerreise.
17. 09. 2001: Im Rahmen ihrer Abschiedstour erreicht die Norway ihren alten Heimathafen Le Havre, bevor die Reise einen Tag später in Southampton zu Ende geht. Im Anschluss ist das Schiff für mehrere Reisen an einen französischen Reiseveranstalter verchartert, der das Schiff in der Vergangenheit bereits öfters unter Vertrag hatte.
10. 2001: Während sich das Schiff Ende Oktober bereits auf dem Weg zur Lloyd-Werft, wo es für den Einsatz des asiatischen Marktes vorbereitet werden sollte, wurde durch die Auswirkungen der Anschläge zum 11. September die SUPERSTAR AIRES nicht verkauft, so dass die Norway in der Flotte von NCL verbleiben sollte und ein weiteres Jahr in der Karibik unterwegs sein.
11. 2001: Ende des Monats verließ das renovierte Schiff die Lloyd-Werft, und nahm Kurs auf Miami.
14. 12. 2001: Die Norway läuft zu ihrer ersten Karibikkreuzfahrt aus.
25. 05. 2003: Bei einer Kesselexplosion im Maschinenraum, wird das Schiff, das in der Nähe von Miami lag, stark beschädigt und 7 Besatzungsmitglieder kommen dabei ums Leben.
27. 06. 2003: Der Schlepper SMITWIJS ROTTERDAM nimmt die Norway an den Haken und schleppt sie über den Atlantik nach Bremerhaven.
24. 07. 2003: Bei der Lloyd Werft in Bremerhaven angekommen, wird die Norway im Kaiserhafen Drei in Bremerhaven aufgelegt.
17. 03. 2004: Die Reederei NCL entschließt sich, das Schiff nicht mehr in Fahrt zu bringen und bietet es zum Verkauf an.
23. 03. 2004: Keine Woche später wird bekannt gegeben, dass das Schiff an den Mutterkonzern Star Cruises übertragen werden soll.
04. 2005: Da das Schiff immer noch nicht verkauft ist, und die Kosten für das Aufliegen weiter steigen, entscheidet der Mutterkonzern Star Cruises das Schiff nach Port Kelang, Malaysia schleppen zu lassen, wo die Norway dann zu einem Hotelschiff umgebaut werden soll. Allerdings gibt es Spekulationen, dass das Schiff doch nach Indien zum Abwracken geschleppt wird, und der Plan zur Sanierung nur dazu dient, von der Asbestproblematik abzulenken.
23. 05. 2005: Am Schlepptau des chinesischen Hochseeschleppers De Da (mit ca. 210 t. Pfahlzug einer der stärksten Schlepper der Welt) verlässt die "Blue Lady" Bremerhaven in Richtung Port Kelang in Malaysia. Dort soll das Schiff zu einem Casino- und Hotelschiff umgebaut werden und für Star Cruises im asiatischen Raum eingesetzt werden.
01. 07. 2005: Vor Südafrika stoppt der Konvoi, damit die DE DA Brennstoff bunkern kann.
13. 08. 2005: Die Norway erreicht Port Klang und geht dort vor Anker. Seitdem liegt das Schiff dort. Was mit dem Schiff passieren soll, ist noch unklar.
11. 2005: Gruppenintern übernimmt der Mutterkonzern Genting Cruises Lines mit Sitz in Kuala Lumpur das Management.
29. 01. 2006: Der vor der Küste Malaysias aufgelegte Liner wird in Blue Lady umbenannt. Bis dato gibt es keine Hinweise darüber, ob das Schiff nun abgebrochen, umgebaut oder verkauft werden soll. Die verschiedensten Gerüchte sprießen ins Kraut.
20. 06. 2006: Es wird bekannt, dass das Schiff trotz der 1.000 t verbauten Asbests in Bangladesch verschrottet werden soll, aber genau wegen der großen Menge Asbests verweigert Bangladesch die Genehmigung zum Abwracken.
24. 04. 2006: Es wird der Verkauf an indische Abwracker (Haryana Ship Breakers Pvt. Ltd., Alang, Indien) bestätigt. Innerhalb des nächsten Monats wird das Schiff in Alang erwartet.
06. 05. 2006: Die Blue Lady verlässt Port Klang. Aufgrund einer Vertragsklausel darf das Kreuzfahrtschiff nicht mehr in Fahrt kommen. Sie wird nach Indien verschleppt.
In der Zwischenzeit formiert sich Widerstand: Greenpeace hat Protestaktionen angekündigt, sollte das mit Asbest verseuchte Schiff in Alang abgewrackt werden. Der französische Flugzeugträger CLEMENCEAU, ebenfalls mit Asbest belastet, musste auch wieder nach Frankreich umkehren.
28. 06. 2006: Das Schiff erreicht die Küste des Bundesstaates Gujarat, wo sich auch die Strände und Abwrackwerften Alangs befinden, und geht dort vor Anker.
02. 08. 2006: Nach einer fünftägigen Untersuchung wird von Experten erklärt, dass eine Strandung kein Sicherheitsrisikio darstellt und ohne Bedenken durchgeführt werden könne.
15. 08. 2006: Um einem für den 17. August erwarteten Urteil des Indischen Gerichtshof zuvor zu kommen wurde die Blue Lady mit dem Hochwasser vor Alang auf den Strand gesetzt. Aufgrund des großen Tiefgangs lief das Schiff bereits 1,5 km vom der eigentlichen Küstenlinie entfernt auf Grund. Damit endet das Leben eines der letzten Ozeanliner nach einer unrühmlichen Odyssee.
11. 09. 2007: Das oberste indische Gericht erlaubt abschließend den Abbruch des Schiffes.
12. 07. 2008: Bug und Heck des Schiffes werden entfernt.
09. 2008: Ende des Monats sind bereits weitgehende alle Aufbauten oberhalb der Wasserlinie entfernt.
2008: Da das Schiff ist vollständig zerlegt.
 
Technische Daten Lebenslauf Bilder
T/S Norway
in Bremerhaven
am 24.03.2005.
T/S Norway (1961) T/S Norway (1961) T/S Norway (1961) T/S Norway (1961)
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